Maschinelle Übersetzung und fachlicher Review in Zusammenarbeit mit einem
technischen Redakteur bei Carstens + Partner
Projektdetails
Branche
ÜBERSETZUNG, TECHNISCHE REDAKTION
Zeitraum
2023 – 2024
Seit vielen Jahren bestimmt unser Kunde den Fortschritt im Bereich der optischen Systeme, insbesondere bei Komponenten für Maschinen zur Herstellung von Halbleitern. Die Herstellung von komplexen Halbleitern erfreut sich weltweit einer hohen Nachfrage aus der Industrie.
Die Komponente, die unser Kunde entwickelt hat, basiert auf dem Zusammenspiel zwischen Spiegeln und Lasertechnik. Die Herstellung dieser Spiegel erfordert eine extreme Präzision, insbesondere bei der Messung ihrer Oberflächen und bei ihrer Positionierung. Die Bearbeitung erfolgt unter Reinraumbedingungen. Entsprechend komplex ist die Technische Dokumentation der Anlage.
Herausforderung
Während der Entwicklungsphase und bei der internationalen Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen ist hier Englisch die bevorzugte Kommunikationssprache. Rückt die Phase des Inverkehrbringens näher, fordern die deutschen Verordnungen und Prüfstellen, dass alle technischen Unterlagen in der Landessprache vorliegen.
Im Rahmen der Fertigstellung der Anlage wurden von den Zulieferern einzelner Anlagenkomponenten die entsprechenden Montage- und Wartungsanweisungen als PDF auf Englisch zur Verfügung gestellt. Sie ergaben jedoch insgesamt ein uneinheitliches Bild und mussten vom Kunden in eigener Verantwortung übersetzt und fachlich freigegeben werden.
Höchste Priorität hatten bei diesem Auftrag der Zeitfaktor und die vorherige inhaltliche Prüfung der Anleitungen und Fachbegriffe durch uns als ihren verlässlichen Partner, um die Freigabe durch die Entwicklung für die internen Kunden zu beschleunigen.
Planung
Es war geplant, ca. 150 zum Teil umfangreiche englischsprachige Dokumente nach Deutsch zu übersetzen. Dazu war es notwendig für jede Produktfamilie die englischsprachigen Ausgangsdokumente in einem für die Übersetzung geeigneten editierbaren Format bereitzustellen, sowie den Ausgangstext auf Übersetzbarkeit zu prüfen und evtl. zu korrigieren. Nach der Übersetzung sollte der deutsche Text fachlich geprüft und kostengünstig layoutet werden. Korrektur- und Änderungswünsche des Kunden, auch inhaltlicher Art, waren zusätzlich zu berücksichtigen.
Die Dokumente sollten in thematisch zusammenhängenden Bündeln vorbereitet werden, um viele Dateien parallel mit unterschiedlichen Bearbeitungsgraden im Redaktions- und Übersetzungsteam bearbeiten zu können. Diese koordinierte Arbeitsweise konnten wir hie rbei C+P durch kurze wöchentliche interne Absprachen sowie einer transparenten Kommunikation mit dem Kunden sicherstellen. In diesen Meetings und im Nachgang dazu unterstützte uns der Kunde mit seiner Fachexpertise und schnellen Rückmeldungen. Hieraus entstanden keine Verzögerungen mit Blick auf den gewünschten Endtermin, ganz im Gegenteil es unterstütze diesen sogar.
Unsere Lösung
Obwohl das Ziel des Auftrags die Übersetzung der technischen Dokumentation war, hat C+P seinen Fokus auf die fachliche Freigabe durch einen internen zweisprachigen, im Fachbereich sehr erfahrenen, Technischen Redakteur gesetzt. Seine Expertise hat es uns ermöglicht, mit hohen Qualitätsansprüchen maschinelle Übersetzung einzusetzen und einige Arbeitsschritte zusammenzufassen.
Die Zeiten für die Übersetzung konnten wir durch den kombinierten Einsatz von maschineller Übersetzung und einem Translation Memory verkürzen. Während wir die maschinelle Übersetzung für neue Texte eingesetzt haben, diente uns das Translation Memory dazu, redundante Dokumente mit schon freigegebenen Übersetzungen zu überschreiben und diese Texte als geprüft zu kennzeichnen. Zur Unterstützung der Qualitätssicherung haben wir für das Projekt maßgeschneiderte Prüfroutinen in einem gesonderten Tool programmiert.
Die Zeiten für die Fertigstellung der Unterlagen konnten wir beschleunigen, indem wir mehrere Arbeitsschritte zusammengefasst und uns auf die Bereinigung der Ausgangsdateien und Ausgangstexte fokussiert haben. Dank seiner Zweisprachigkeit hat unser Redakteur den englischen Text im neu erstellten Layout inhaltlich geprüft und somit die Konsistenz der Ausgangstexte verbessert. Dabei definierte er maßgebend, in Abstimmung mit dem Auftraggeber, die Fachbegriffe und ihre Übersetzungen. Diese Begriffe wurden für die Übersetzung als Glossar ins Translation Memory eingebunden und bei der Qualitätssicherung der maschinellen Übersetzung durch den Post-Editor und dem Projektleiter für Übersetzungen berücksichtigt.
Die sprachliche Freigabe der deutschen Übersetzung durch den Redakteur erfolgte mithilfe einer zweisprachigen Revisionsdatei, die eine automatische Übernahme aller Korrekturen ins Translation Memory ermöglichte. Das Translation Memory stellte sicher, dass alle Formate der Ausgangsdatei auch in der Zieldatei eingehalten wurden. Das Nachlayout konnte auf diese Weise vereinfacht werden.
Alle nachträglichen Korrekturen des Redakteurs und die Änderungswünsche der Produktmanager auf Kundenseite haben wir in das Glossar übertragen. Am Ende des Projekts zählte das Glossar über 3.500 Fachbegriffe und bevorzugte Formulierungen für zukünftige Projekte. Auffällig war, dass der Nachbearbeitungsaufwand im Laufe der Lieferungen ständig geringer wurde.
So konnte das Projekt pünktlich und in gewünschter hoher Qualität aus Kundensicht abgeschlossen werden.